In diesem Jahr ist es ziemlich genau 25 Jahre her, daß ich zuletzt an Bienen gearbeitet habe. Damals war ich ein Jugendlicher, der auf dem Sprung war und sich zum Studium rüstete.

Ich hatte damals einen Nachbarn, der Imker war. Auf meinem Photo zur Einschulung hatte ich ein verschwollenes Auge von einem Bienenstich. In den folgenden Jahren lernte ich die Grundlagen der Imkerei und hatte zum Schluß selbst einige Völker.

Warum Bienen

Zu unserem Haus gehört ein Garten mit einigen Obstbäumen. Ich fand es im Frühjahr immer schade, daß so gut wie keine Bienen in den Blüten waren. Könnten wir nicht mehr Obst haben, wenn es auch Bienen zur Bestäubung gäbe?

Eigentlich bin ich Informatiker und sitze viel im Büro. Wäre es nicht schon, wenn ich mehr Zeit in der Natur verbringen könnte? Außerdem fand ich, daß ein Hobby abseits des Computers auch angebracht wäre.

Zufällig bin ich im Internet über Oberträgerbeuten in Form von kenianischen Oberträgerbeute / Trogbeuten gestolpert. Die Reizpunkte waren naturnah und wenig arbeitsaufwendig.

Wie sollen die Bienen gehalten werden

Ich bin beruflich viel unterwegs. Daher ist es mir wichtig, daß die Imkerei nicht zu viel meiner Zeit zu Hause bindet. Außerdem geht es mir nicht so sehr um große Massen Honig, die ich ernten will. Wenn der Eigenbedarf dabei rumkommt, ist mir das genug. Außerden sollen die Bienen so nah an ihrer Natur gehalten werden wie möglich.

Bei häherer Beschäftigung mit den verschiedenen Formen der Oberträgerbeuten in Form von horizontalen (kenianischen Top-Bar Beuten) und vertikalen (Warré) war mir die Warré Beute sympathischer. Erstmal sieht sie wie eine Magazinbeute aus und zum anderen kann man, wie beim Magazin nach Bedarf erweitern. Außerdem sind die Beuten so einfach, daß ich mir den Selbstbau zugetraut habe.

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Im Winter 2009 und im Frühjahr 2010 habe ich mir dann nach den Bauplänen zwei Warré Beuten gebaut und mich mit der Imkerei in der Warré Beute beschäftigt. Ab Ende April wartete ich dann auf Schwärme um die Beuten zu bestücken.

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Was ist mir wichtig

Ich habe die Imkerei an Hinterbehandlungsbeuten gelernt. Da haben wir oft das ganze Volk auseinandergenommen. Das hat sich nicht gut angefühlt. Die Bienen waren auch nicht begeistert. Es ist mir wichtig, die Bienen so wenig wie möglich durch Eingriffe zu stören.

Die Arbeit an Hinterbehandlungsbeuten war auch immer sehr arbeitsintensiv. Wir brauchten einiges an Werkzeugen. Als ich mit der Imkerei aufhörte, kamen bei uns gerade die Magazine in Mode. Diese sollten einiges an Arbeit sparen, da überwiegend mit ganzen Magazinen gearbeitet wird.

Die Warré Beute scheint für mich alle Anforderungen zu erfüllen. Naturbau bei den Waben, wenige Eingriffe und damit Störungen, es werden immer ganze Zargen behandelt, die Beute ist einfach und selbst zu bauen, man braucht nur wenige Werkzeuge.

Umgebung

Der nächste Imker in meiner Umgebung ist 3,5km weg. Von ihm wollte ich auch die Schwärme haben. Die sollten an die Umgebung hier angepasst sein.

Ich wohne im Land Brandenburg, an der südöstlichen Grenze zu Berlin. Wir haben hier ganz leichten Sandboden und Kiefernwälder. Es ist schon über 20 Jahre her, daß Landwirtschaft hier betrieben wurde. Es lohnte sich einfach nicht.

Die unmittelbare Umgebung ist dörflich geprägt. Einzelne Häuser mit Gärten, in denen viele Obstbäume stehen. Auf der anderen Straßenseite sind 1000 Kleingärten. An den Straßen stehen Ahorn und Linde. Auf der Rückseite meines Gartens beginnt ein großer Kiefernwald der am Rande einige Robinien hat. Außerdem gibt es auch einiges an Heidekraut im Wald.

Insgesamt scheint mir die Trachtsituation gar nicht so schlecht zu sein. Bis auf die Obstbäume zwar keine Massentracht, aber es blüht eigentlich immer was.